Historie

Erinnern Sie sich noch an das erste Mal?

1975 war in Sasel noch vieles anders. Alles war ein bisschen verträumter, ruhiger und grüner. Es gab noch die Konditorei Kröpelin und das Haushaltswarengeschäft Lüders am Saseler Markt und es gab auch noch die Parkschule. Im alten „Saseler Rathaus“ residierte die Bücherhalle und gegenüber dem Saseler Markt – dort wo heute das Bürohaus Fründt mit Volksbank, Eiscafe und Restaurant und diversen Eigentumswohnungen steht – dort am Saseler Parkweg war bis zum Sportplatz eine ungenutzte Fläche, vormals war hier der Saseler Teich.

Hier wurde 1975 das 1. Saseler Volks- und Schützenfest geboren, das heutige Heimatfest. Unter der Federführung von Werner Thol und Wolfgang Fründt wurde dies vom Saseler Schützenverein ins Leben gerufen. „Es war nicht leicht, ein solches Fest, das schon beim ersten Mal durch Größe und Attraktionen glänzen sollte, auf die Beine zu stellen. Keiner der angesprochenen Zeltbetriebe traute dem Standort Sasel. So dauerte es lange, bis ein Zeltverleih gefunden wurde, der – nicht gegen Zahlung einer Platzgebühr wie heute – sondern gegen eine hohe Zeltmiete sein Festzelt vermietete und mit Lkw’s gut verpackt nach Sasel schaffte“, erinnert sich Wolfgang Fründt. “ Aufbauen müsst Ihr das allein“ – so Kalli Bahr, später der Dauer-Zeltwirt beim Saseler Heimatfest! Gesagt, getan: Einige kräftige Schützen, Männer der FF-Sasel und letztendlich 50 Unteroffiziere der Bundeswehr, die Wolfgang Fründt aufgrund seiner Kontakte für eine „Übung“ organisieren konnte, waren die Zeltbaumeister.

Horst Schippers vom Hamburger Dom – auch „een Fründ vom Fründt“ – sorgte für „Schippers & van der Ville Auto-Scooter“, Dombäckerei und viele andere Profis vom Hamburger Dom. Ein verkleinertes NDR-Tanzorchester wurde verplichtet, Bata Illic stellte seinen Song „Sand in den Schuhen von Hawaii“ vor (die Gäste standen auf den Tischen!) und weitere namhafte und weniger namhafte Interpreten kamen nach Sasel.

An allen drei Festtagen war das Festzelt rappeldickevoll, zumeist von uniformierten Schützen aus dem gesamten Alstertal, die – so die Weisung von Werner Thol an Wolfgang Fründt – freien Eintritt hatten. Auch die Bewirtung war ein logistisches Problem: Mütter der Musikanten des Lukas-Posaunenchores sorgten für belegte Brötchen und Kuchen, andere Freiwillige wurden für den Getränkeausschank verpflichtet und der Service wurde überwiegend von Fußballern der 1. Herren des TSV-Sasel vorgenommen! Eine Premiere auch für die junge Ehefrau des Hauptorganisators, bei Frau Fründt nämlich liefen alle Drähte rund um die Versorgung und Abrechnung zusammen. Das mit wenigen Ausnahmen alle Zeltmitarbeiter ehrenamtlich tätig waren, verstand sich damals fast von selbst!

Der überaus große Erfolg dieses Festes (finanziell ein großes Desaster, voll abgefedert durch einen Gönner) und der Zuspruch der Bevölkerung war der Start für 31 Jahre erfolgreiche Saseler Heimatfeste!

Dieser Artikel wurde mit freundlicher Genehmigung von Wolfgang Fründt zur Verfügung gestellt.